Donnerstag, 6. Februar

Von einem alte Weggefährten habe ich diese Zeilen in einem Brief erhalten, die mich sehr nachdenklich stimmten:
„ich glaube die Segnung vom chanten der Gottesnamen ist, dass man sein materielles leben nicht „auf die Reihe bekommt“ und Krishna einem hilft, kaum materiell orientierte Wünsche zu entwickeln.“

Dies ist eines von vielen grossen Missverständnissen ist, die man in dieser spirituellen Institution gelernt hat. Genau dieses Denken blockiert aber mit Sicherheit jeglichen inneren Fortschritt.
Die Segnung vom chanten ist das Erwachen der brennenden Begierde nach seva! Und sicherlich nicht, dass man unfähig wird für die Welt. Da rechtfertigt man die eigene Trägheit und Unfähigkeit mit einem sogenannten „transzendentalen  Darüber-stehen“.
Es drückt auch eine unglaublich unversöhnte Haltung mit der äusseren Welt aus.
Krishna spricht die gesamte Gita über diese Versöhnung des inneren Weges mit der äusseren Welt…. Es wäre grundlegend falsch, die äussere Welt zu negieren und diese als „maya“ zu konnotieren, denn unsere Verblendung besteht ja nur in der Ausblendung der Beziehung zu Radha-Krishna. Wenn diese Beziehung reift, zerfällt natürlicherweise die Wahrnehmung einer getrennten Welt und man braucht nicht mehr mit ihr im Kampf zu stehen. In der Gita (5.13) spricht Krishna auch davon „glücklich in der Stadt der neun Tore zu leben“.
Damit wirklichen Fortschritt geschehen darf, muss man sein materielles Leben unbedingt auf die Reihe kriegen. Materielle Wünsche verschwinden nie, wenn man einfach nur keine Möglichkeit mehr hat, sie sich zu erfüllen. Es bedarf der Entscheidung Sie, auch wenn alles wunderbar in der Welt ist und man alle Möglichkeiten angeboten bekäme. Dann in einem solchen Moment Radha-Krishna zu wählen ist Liebe.