Fr, 26. April 2024

Zögern vor der Hingabe
Als Kind empfanden wir die Liebe der Mutter manchmal als erdrückend und
erstickend und konnten auch nicht verstehen, dass es nicht die Liebe war,
die eng wird, sondern nur das, was das Ego der Mutter damit gemacht hat:
sie in Besitz zu nehmen, sie für sich in Anspruch zu nehmen und das Kind
als Ersatz zu benutzen für den eigenen Liebesmangel im Innern. Damit aber
erstickt sie das Kind in bestimmten Augenblicken und es kommt dann zur
Überzeugung, dass die Liebe bedrohlich ist, wenn sie zu nahe kommt.
So entsteht eine Zurückschreckung und Zurückhaltung vor der Liebe, vor der
Intimität und Nähe… ein Zögern vor der völligen Hingabe.
Die Sicht der Bedrohung der Liebe stammt aus unserer alten in uns
gespeicherten Geschichte. Die Liebe selbst ist nie bedrohlich.

Do, 25. April 2024

Die äussere Welt verwickelt mich nicht. Ich verwickle mich, weil ich Angst
und Widerstand habe vor der Tiefe. Aber man merkt es nicht. Es benötigt die
Begegnung mit der eigenen Angst vor der Tiefe um sich ihr dann bedenkenlos
hinzugeben. Um dann zu sehen, dass sie substanzlos war.

Mi, 24. April 2024

Inhärent wertvoll
Das Leben hat einen Wert an sich. In der Absicht, die Krishna bereits in
sie hineingelegt hat. Man muss ihm nicht künstlich einen Wert anhängen.
Es ist nicht die Aufgabe, es zu bewerten, es abzuwerten oder es
aufzuwerten.
Minderwert ist das Problem derjenigen, die versucht haben, sich aufzuwerten
und den innewohnenden Wert zu übersehen. Dieser Versuch lässt einen in den
Minderwert hineinfallen. Es kam zu einer endlosen Suche werden nach Wert
und Bedeutung im Aussen.

Di, 23. April 2024

Es braucht keinen rücksichtsvollen Umgang mit Opfern, da man weiss, dass
sie keine sind. Die alte Geschichte wird immer wieder auftauchen in Form
von Gedanken, Bildern Geschichten Gefühlen und anderen Phänomenen. Man
braucht eine Schulung der Aufmerksamkeit, um in die innere Achtsamkeit zu
gelangen, um diese Geschichten nicht mehr zu berühren, sie nicht mehr zu
den eigenen zu machen und sie somit auslaufen zu lassen.
Wenn sie auftauchen muss man nicht gegen sie angehen und ihnen nicht
ausweichen, sie nicht überwinden und sie auch nicht ins Posititve zu wenden
versuchen.
Nur ganz still nebendran stehen und tief verstehen, dass man eine ganz
andere Identität hat.

Mo, 22. April 2024

mare krishna rakhe ke, rakhe krishna mare ke….
„Stürzt dich Krishna, schützt dich nichts, schützt dich Krishna, stürzt
dich nichts.“
Wieviel Freiheit von Verkrampfung und was für eine Erleichterung liegt in
dieser Einsicht.

So, 21. April 2024

Lieber Krishna, wenn ich jemandem ein Geschenk mache, habe ich danach kein
Anrecht mehr darauf. Ich aber schenke dir formell die Resultate meiner
Bemühungen, erhebe dann aber wieder Ansprüche auf sie.
Und doch sehnt sich mein Gemüt, einfach nur gebend zu lieben ohne jegliche
Verhaftung und ohne jegliche Gegenerwartungen.

Sa, 20. April 2024

Die Verirrungen des Geistes sind vielfach: erst will er mehr. Wenn er dann
mehr bekommen hat, will er was Besseres, und wenn er dann etwas Besseres
bekommen hat, will er etwas anderes. Vielleicht ist es an der Zeit, zu
fragen, was er denn wirklich will?

Fr, 19. April 2024

Sorgen
Man macht sich Angst mit etwas, von dem man gar nicht weiss, ob es real ist
und werden wird. Man füllt den Raum mit Schreckensbildern und tut so, als
wären sie real. Angstbilder geben sich schnell als real aus. Sie haben eine
Attraktivität, die einem auf rätselhafte Art und Weise anzieht und einen
glauben lassen möchte, dass sie Substanz hätten. Es ist eine Lust zur
Schwere.
Nun darf man in den konstanten Zustand des Nichtwissens zurückkehren und
augenblicklich die Frische und Leichtigkeit erfahren, die dem Leben
zugrunde liegt.

Do, 18. April 2024

Das ich (Identitätsgefühl) ausserhalb des Seelenverständnisses ist nichts
anderes als eine Reihe wechselnder und flüchtiger Empfindungen. Es ist die
Grundlage der Angst.
Wenn man die Identifizierung zurückzieht, weiss man, dass man es nicht
verteidigen muss und auch nicht um seinen Erhalt besorgt zu sein braucht.
Wenn man aufhört, sich abzustrampeln wegen etwas, das in der Wirklichkeit
nicht existiert, fällt das endlose Leiden augenblicklich weg.

Mi, 17. April 2024

Sich einfach wohl fühlen wollen….
Das entspricht der ganz naiven Haltung eines gewöhnlichen lustbetonten
Menschen. Man glaubt noch an das kleine Glück des Wohlfühlens auf Kosten
umfassendster Verdrängung. Man glaubt, es seien erhabene Lebensmomente,
dabei ist es nur die illusionäre Freude eines Schlafenden.
Aus der Haltung des Wohlfühlen-Wollens entspringt nie Erkenntnis, sondern
nur seichtes und verflachtes Leben… das gemütliche Elend.