Freitag, 10. April

Manche verstehen unter Glauben etwas Widervernünftiges, wo Menschen sich in Aberglauben und Phantasiewelten verstricken. Andere sehen im Glauben so etwas wie eine Zustimmung zu einem religiösen Partei-Programm. Man glaubt dann also umso mehr, je mehr man den Glaubensinhalten und der Doktrin voll und ganz zustimmt. Es ist dann egal, ob man überhaupt verstanden oder erfahren hat, was man bekennt. Der Wert wird auf die äusserliche Konformität gelegt.
Bei anderen erschöpft sich Glauben darin, Gefühle des Schönen und Erhabenen zu erzeugen. Nicht selten wird der Glaube auf einen Teilbereich des Lebens beschränkt, indem man manchmal sanga oder eine heilige Stätte aufsucht, ohne den Glauben im Alltag zu verwurzeln.
Wer so glaubt, wird nicht die Fülle des Glaubens erfahren, sondern beisst sich an einzelnen Aspekten fest, verzerrt also den Glauben. Ein solcher Glaube engt ein. Es ist ein Glaube an allzu menschliche Götzen.
Wer Sraddha, den ersten Tropfen der Liebe Radhikas, berührt, verlässt sich nicht auf etwas Widersinniges, auf lebensferne Ideen oder auf menschliche Phantasie-Produkte. Man erkennt dieses unerschütterliche Grundvertrauen als Geschenk der svarup-sakti, das natürlicherweise auf den Angesprochen-Werden Gottes antworten will. Es erkennt die Gabe und reagiert darauf.