Wer die Gottesbegegnung wirklich will, dem steht nichts im Wege. Keine
Kraft im Kosmos könnte eine Seele aufhalten.
Aber es gibt keine Notwendigkeit für irgendeinen Menschen auf dieser Erde,
aus dem Traum des Vergessen-Dürfens aufzuwachen, solange er nicht selbst in
seinem Inneren diese absolute Notwendigkeit und Dringlichkeit annimmt und
erkennt.
Kategorie: Allgemein
Di, 10. Juni 2025
Man mag dem Heiligen, dem Grossen, dem Allmächtigen begegnen, aber in der
Dumpfheit des Alltäglichen erkennt man es nicht. Man trifft Buddha auf der
Strasse, aber man geht einfach vorbei. Im Schlaf sieht und bemerkt man eben
nichts.
Der Schlaf ist der Zustand des Menschen, der sich danach sehnt, einfach
alles vergessen zu wollen und in Nichtsein aufzugehen – es ist das
Ausweichen vor Begegnung.
In der Begegnung Gottes aber liegt die Bestimmung einer jeden Seele.
Mo, 09. Juni 2025
Der Versuch zu überleben ist eine Einladung zum Leiden.
So, 08. Juni 2025
In der freiwilligen Hingabe muss der Tod nicht mehr gewaltsam ins Leben
eindringen und einem alles wegnehmen, was man gar nicht hergeben wollte.
Das Drama tritt ja nicht erst dann ein, wenn der Körper stirbt, sondern
bereits vorher ist das Drama des Kämpfens gegen die Vergänglichkeit
gewaltig – und doch eben unnötig.
Sa, 07. Juni 2025
Die wunderbare Nachricht ist, dass alle Mittel und die Möglichkeiten für
den inneren Weg für alle, die ihn wirklich gehen möchten, immer bereit
stehen.
Fr, 06. Juni 2025
Die Vergänglichkeit der Welt lässt die Menschen dem Tod unfreiwillig
begegnen.
Die Heiligen lehren die Menschen aber die freiwillige Begegnung mit dem
Tod.
An der Begegnung kommt niemand vorbei, aber es macht einen essenziellen
Unterschied, ob einem das Leben unfreiwillig mit dem Tod konfrontiert, oder
ob man innerlich an den Punkt gelangt, in welchem man freiwillig bereit
ist, sich zu geben, sich hinzugeben.
Nur dadurch ist Bewusstheit garantiert.
Do, 05. Juni 2025
Ein Mensch, der nicht aufrichtig betet, das heisst, um Hilfe bitten kann,
vertritt eigentlich, hinter vielen Schichten von Stolz verborgen, die
Überzeugung: „Ich bin deiner Hilfe nicht würdig.“
Die Vorstellung von „ich kann es allein“ ist nur momentane Überheblichkeit
des Ichs. Dahinter verbirgt sich meistens ein tiefgreifendes Konzept, eine
Überzeugung, dass man sich der Hilfe nicht würdig fühlt. Das ist nicht
Demut, sondern das Übergehen seiner Seele.
Man nimmt sich selber nicht ernst genug, dass man seine tiefsten Anliegen
einfach übergeht.
Mi, 04. Juni 2025
In der Zuwendung an Krishna um Krishnas willen taucht eine unspektakuläre
kontinuierliche stille Freude in der Seele auf, die nicht mehr abhängig
davon ist, ob man emotionell einen Moment der Überschwänglichkeit erlebt
oder in der Schlichtheit und Nüchternheit verweilt.
Di, 03. Juni 2025
Begeisterung und Euphorie sind nur Begriffe der Peripherie eines inneren
Weges. Wer sich in der äusseren Freude verliert, wird schnell die Erfahrung
eines Strohfeuers machen. Das brennt kurz lichterloh und es gibt Menschen,
die sich dann für erleuchtet halten. Aber schon Momente später ist es
wieder erloschen und abgebrannt. Eben war noch alles Liebe und nun ist
wieder die alte Betäubung, die Dumpfheit und die Angst vorhanden. Ist man
nun noch immer bereit, in die Hingabe zu gehen? Oder wird man sich
zurückziehen und warten, bis man das nächste Mal eine überschwängliche
Erfahrung von Liebe hat, in der man glaubt, sich wieder hingeben zu können.
An diesem Punkt wird das innere Leben an seine vielleicht wichtigste
Herausforderung hingeführt: an die Bereitschaft, das Feuer weiter zu
nähren, auch wenn es nicht stark brennt. Die Ermutigung zur innere Treue
und darin weiterzugehen, auch wenn man nichts sieht.
Mo, 02. Juni 2025
Das reine Bewusstsein der Seele ist nie verschmolzen und identifiziert mit
den verschiedenen Erlebniszuständen, welche im Geiste auftauchen und durch
ihn hindurchgehen.