Die Idee, etwas festhalten zu müssen, stammt aus dem Glauben, wenigstens irgendwo Halt zu haben. Was für einen Halt gibt es noch, wenn man die Vergangenheit als Bezugsobjekt verliert? Wenn man gar nichts mehr hat, woran man sich festhalten könnte?
Man ist sogar eingeladen, die Idee sterben lassen, überhaupt Halt haben zu müssen. Denn diese stammt aus dem Glauben, dass man sich doch schützen müsste. Halt bedarf man, wenn man die Vorstellung in sich trägt, sich sicher fühlen zu wollen.
Wovor braucht man denn Schutz?
Für den Fünfjährigen sind es Hexen, Geister, Kobolde, oder böse Menschen. Später entpersonifizieren sich diese Vorstellungen. Aber die Angst bleibt. Man hat das Grundkonzept dieser Angst nie in Frage gestellt. Man hat nicht hinterfragt, ob man sich sicher fühlen muss und ob man sich sicher zu fühlen braucht. Die Angst griff nur solange, wie man sein Identitätsgefühl ins Vergängliche veräusserte.