Freitag, 6. November

Nach einer grösseren inneren Öffnung werden immer auch Gegenbewegungen wahrzunehmen sein. Jedem Schritt zur Hingabe folgt auch das Aufbegehren des alten Systems in einem drin, welches die Zuwendung zu Radha Krishna als Anmassung empfindet.
Kaum geschieht die Weitung des eigenen Selbstempfindens, schlägt das Imperium des Kleinen zurück und will die engen Grenzen wahren. Man begegnet dem Erhabenen; kann es noch nicht in Worte fassen, aber berührt es.. und im nächsten Atemzug kommt das Desinteresse, die Gleichgültigkeit der Wahrheit gegenüber.

Man muss sich doch zumindest erschüttern lassen, dass so ein Mechanismus überhaupt wirkt und dass man ihn aktiv zulässt. Er ist das Symptom des Desinteresses am Wirklichen – am Selbst und an Gott. Diesem Vergessen-Wollen muss man sich stellen und es genau betrachten. Die Ohnmacht, die Hilflosigkeit und anderen Opferhaltungen – die Ausreden der Vermeidung von Verantwortung – erübrigen sich dann augenblicklich.
Die Folge dieses Desinteresses ist ein beiläufiges Leben, das sich nur noch mit Lapidarem auseinandersetzt. Es stellt den tamasischen Urgrund dar.
Das brennende Interesse hingegen stellt die Grundvoraussetzung des Weges dar. Wenn ich wirklich interessiert bin, dann arrangiert Krishna augenblicklich die Weiterführung und man darf empfangen. Alle Trennungen und Dualitäten schmelzen dann dahin, da Krishna durch alles hindurch zu wirken beginnt.