Mittwoch, 18. November

Durch das konzentrierte und einpünktige Verweilen bei der Klangschwingung des Mantra erweckt es sich von innen her und die Aufmerksamkeit darf in das Mantra hineinbrechen.
Man wird effektiv absorbiert. Wenn man die Augen wieder öffnet, ist alles gesagt und getan.

Es fühlt sich zumindest so an, als ob es keinen Grund mehr gäbe, aufzustehen, um irgendetwas zu erreichen, erlangen oder erledigen. In dieser Stimmung begegnet man wieder der alten Welt von Familie, Arbeit… eben der kleinen begrenzten Ich-Welt. Die gänzliche Exkarnation soll nicht in die Entrückung von der Welt hinführen, sondern in die freudvolle Inkarnation.
Inmitten von allem Alltäglichem sieht man das Absolute hindurchschimmern und mehr und mehr jede Bewegung in der Welt durchdringen. Das ist die „Durch-Liebung“ (Amorisation) der äusseren Welt.
Prthak-bhav bedeutet, die Perspektive der Getrenntheit. Man betrachtet die Welt und ihre Abläufe als getrennt von Krishnas Führung und allgütiger Lenkung. Dann denkt man, dass die Welt ein zufälliges Chaos darstelle, das sich ohne jegliche Bedeutung oder Absicht bewege…Die Erde erscheint dann als kleiner Ball, der sich einfach sinnlos und planlos um die eigene Achse und um die Sonne herum dreht.

Advaita, Nichtdualität, bedeutet nicht, dass man künstlich versucht, die Vielfalt einzuschmelzen, sondern dass man in der Gewahrwerdung lebt, dass es keine svatantra-vastu, kein von Gott unabhängiges Geschehen gibt.