17. December 2020

Viele suchen Gemeinschaft aus Furcht vor der Einsamkeit. Weil sie nicht mehr allein sein können, treibt es sie unter die Menschen. Die Unfähigkeit, mit sich selbst in Frieden zu sein, ist oft auch der Beweggrund für das Aufsuchen spiritueller Gemeinschaft.

Darin hofft man, das innere Loch füllen zu können und durch Sangha Hilfe zu erfahren.
Meist werden solche Menschen enttäuscht und machen dann der Gemeinschaft Vorwürfe.

Die heilige Gemeinschaft ist kein geistliches Sanatorium. Wer auf der Flucht vor sich selbst bei der Gemeinschaft einkehrt, der missbraucht sie.

Es geht dann nicht mehr um eine Transzendenz-Ausrichtung, sondern um Geschwätz und Zerstreuung, auch wenn diese manchmal sehr geistlich aussehen mögen. Man sucht in Wahrheit nicht Sangha, sondern den Rausch, der die Vereinsamung für kurze Zeit vergessen lässt und gerade dadurch eine tödliche Vereinsamung kreiert.

Zersetzung der heiligen Worte und aller echten Erfahrung ist das Ergebnis von solcher oberflächlich gesuchten Angehörigkeit.

Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor Gemeinschaft.

Allein stehst du als Seele vor Gott, als er dich rief, allein durftest du dem Ruf folgen, allein hast du die stille Entscheidung getroffen, wirklich aufzubrechen, allein darfst du beten und allein wirst du sterben und einsehen, inwiefern die Ewigkeit bereits in dir Platz eingenommen hat.

Willst du nicht allein sein, so verwirfst du die persönliche Einladung Krishnas an dich und kannst somit an der Gemeinschaft der Berufenen keinen Anteil haben.

In diesem Annehmen wird sich wirklich heilige Gemeinschaft eröffnen, die auch im selbstlosen und erwartungslosen Dienen zu anderen ihren Ausdruck findet.

Wer Sangha aufsucht ohne die Fähigkeit zum Alleinsein, der stürzt in die Leere der Worte und Gefühle.