Di, 07. September 2021

Für die vollständig neue Perspektive der Gottesliebe darf man alle Fäden,
die das Ich zur Selbststabilisierung in die Welt hinein gesponnen hat, als
überflüssig erkennen und sie lösen.
Es waren Fäden, die aus der Perspektive des Ichs versucht haben, Nähe
herzustellen.
Ohne Beziehung fühlt sich das Ich isoliert und ausgestossen und malt sich
eine Schreckensvorstellung aus.
Alleinsein bedeutet, dass alle Regungen wieder nach innen fliessen.
Man hatte sich in der materiellen Welt angedockt, weil man etwas in ihr
wollte, was sich aber nie einstellte. Dann kam die Reaktion von Rebellion
und Abwehr, die die Verstrickungsmuster nur noch perfektionieren.
Die Fäden, welche das Ich in die Welt ausgesponnen hatte, weil es damit
etwas in der Aussenwelt an sich binden wollte, dürfen nun wieder
zurückgenommen werden.
Der Spinnende hat gar nicht gemerkt, dass er mit jedem Faden Lebenskraft
verloren hatte, da man von einem Ort etwas wollte, der nur Ersatz war für
das, was das Leben suchte: Gottesliebe. Und der Verlust von Lebenskraft
führt zum Verlust der Erkenntniskraft. Aber wer wirklich klar und wach
werden möchte, braucht jede Faser dieser Kraft.