Mittwoch, 11. September

Je nachdem, wo man sich in den Gunas platziert, schenkt einem Paramatma ein gänzlich anderes Set von Gedanken und Wünschen, eine dementsprechende Weltschau. Diese Gedankenstränge und Wünsche wählen wir uns nicht frei, sondern sie werden einem gegeben. Dies genau zu beobachten ist eine der ersten meditativen Erfahrungen und bewirkt eine grosse Leichtigkeit. Denn das, was einem von aussen her zugespielt wird, konstituiert nicht unser wesentlichstes Sein. Doch unsere Platzierung, d.h. wie wir uns selber und diese Welt gerade verstehen möchten und wie wir uns ausrichten, ist eine Wahl, die wir in jedem Augenblick treffen. Zumeist unbewusst.
Das Wunderbare ist, dass die alte Spur dessen, was wir in unserer Vergangenheit gewählt haben, also die Umgebung und Geformtheit der eigenen Bedingtheit, durch die spirituelle Praxis bleiben wird. Die heilige Praxis zielt also nicht auf Veränderung der alten karma-Spur. Aber ein gänzlich anderes Bewusstsein, eine völlig andere Motivation, kann uns in diesem Rahmen drin antreiben. Die alte Welt bleibt bestehen und genau in dieser drin verehren wir dann Radha Krishna. Diese Freiheit steht jedem Mensch zu jeder Zeit zu und wird ungeahnte Unterstützung von Krishna auslösen. Diese Haltung wird uns transparent machen, um den effektiven Wunsch Radha-Krishnas von uns… den seva in Vrindavan, zu erahnen.
Wenn man die spirituelle Praxis als Weg versteht, die gegebenen Umstände zu verändern, bleibt man in einem Krieg verstrickt und wird die einem gegeben Wahlmöglichkeit nicht mehr wahrhaben können.

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