Dienstag, 17. Dezember

Viele Menschen denken, sie müssten in der materiellen Welt doch ihr „eigenes Leben“ leben. Es ist eine Illusion, denn alles was man normalerweise „sein Leben“ nennt, ist in Wahrheit eine mechanische Scheinwelt, ein traumähnliches Scheinleben. Es scheint so lebendig zu sein, da es viel Bewegung und Dynamik hat. Doch ist es gerade einmal so lebendig wie ein Fernsehprogramm. Es ist ein Spiel der gunas, welches lediglich eine Projektion einer eigenen in jedem Moment gewählten Bewusstseinsfrequenz ist. Es ist das Programm, welches Gott dem Lebewesen gewäss seiner Guna-Platzierung gibt, sodass es selber in diesem Programm seine Bewusstseinsfrequenz reflektiert bekommt.
Das eigene gelebte Leben ist also nicht Ausdruck von der individuellen Ausdruckskraft der Seele, sondern nur eine veräusserlichte Projektion der eigenen getroffenen Wahlmöglichkeiten. Es dient nur der Reflektion und Rückbesinnung auf das eigentliche Leben in der Beziehung zu Radha Krishna. Ihrer Bewegung zu folgen bedeutet, in einer unerklärlichen Hoffnung zu leben, denn das eigene Leben wird sich jetzt viel grösser anfühlen, als man selber eigentlich ist.
Es ist tatsächlich nicht mehr „mein eigenes Leben“ und dennoch ist man paradoxerweise jetzt mich sich selbst als je zuvor.
Dies ist die ständige und andauernde Erfahrung der Mystiker – und sie kann leicht auch die unsere werden.
„Gott, du warst immer schon hier – und ich habe es nicht gewusst.“ (1. Mose 28,16)

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