Donnerstag, 19. Dezember

Man glaubt, alles selbst zu tun, das Leben selber zu leben, Gedanken eigenständig zu denken und Gefühle zu fühlen…..
Geht diese Aufblähung auch so weit, zu glauben, selber zu atmen? Jeder normale Mensch sagt: ich atme…..
Der Tuende, Machende, Kontrollierende ist ein Eingreifender in einen bereits ohne eigenes Zutun geschehenden Wandlungsprozess von Leben und Tod, wovon der Atem nur eine Repräsentation darstellt. Der Atemstrom will einem daran erinnern, dass man mit jedem Einatmen in die Aktivität berufen wird und man mit jedem Ausatmen wieder aus dem Leben scheidet. Doch in den natürlich ablaufenden Prozess der geschehenden Veränderung will man noch hinein manipulieren. Der Organismus hat längst geatmet, bevor ich meinen ersten Gedanken fassen konnte und bevor man sich halb-bewusst mit ihm identifizieren vermochte. Die Vorstellung „ich atme“ ist gar nicht nötig zum Atmen.
Die Einsicht, dass man selber gar nicht atmet (dass man geatmet wird), ist der erste Schritt zur Hinwendung an die Kraft, die diesen Strom des Atems generiert und welche ausserhalb meines Ichs ist.
Jeder einzelne Atemzug ist eine Einladung zur Hinwendung an Radha-Krishna.

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