Donnerstag, 20. Februar

Es gibt drei grundlegende Antriebe, wie man die Welt verstehen darf.

Eros
(ausweitende Selbstsucht)
Es ist die Ausdehnung des Bewusstseins in die äussere Welt hinein. Getrieben von der unerfüllbaren Sehnsucht nach Erfüllung grast man die Welt-Erfahrungen ab. Je mehr man davon kostet, desto brennender wird der Durst.

Thanatos
(den Sterbetrieb zu leben – der Versuch der Auslöschung aller Erfahrung)
Es ist verständlich, dass aus der Fundamental-Enttäuschung, die man im Versuch, die Welt der Vergänglichkeit für sich selber zu geniessen, nun dermassen genug hat, dass man nur noch den Frieden von statischem Sein ersehnt.
Da dieser Zustand ganz grundlegend nicht der wünschenden und fühlenden Natur der Seele entspricht, pendelt man aus dieser Erfahrung wieder zurück ins Eros.

Agape (beständige Liebe, die nicht durch einen Tod oder eine äusserliche Veränderung berührt ist)
Darin liegt die Überschreitung sowohl der selbstsüchtigen Geniesserhaltung als auch der Abwendung davon. Die unendliche Vielheit und Komplexität wird nicht mehr in den Dienst der Eigensucht eingespannt und auch nicht mehr einfach nur verneint, sondern sie wird in Beziehung mit Gott gesetzt. Das heilt die Selbstsucht als auch die leidbringende inhärent in der Materie inneliegende Ungenügsamkeit.

Sobald die innere Praxis motiviert ist von einem Befreiungs-Impuls, setzt immer auch gleich ein Widerstand gegen die Welt ein – und bindet einen.
Echte Hingabe entspringt nicht der Unannehmlichkeit, von welcher man sich erleichtern möchte, sondern aus der Schönheit Radha-Krishnas, von der man in der Gemeinschaft von Gott-Verliebten angesteckt werden kann.