Freitag, 21. Februar

Lieber Krishna. Ich möchte einfach danke sagen. Dafür, dass Du da bist. Dafür, dass Du bleibst. Und nicht fliehst und wegrennst oder Dich kalt und ohne Hoffnung von mir wegdrehst. Dafür, dass Du Dich mich nicht abschreibst. Du Unerschütterlicher. Du Felsenfester. Du Unverrückbarer. Geduldiger. Und Du Zärtlicher. Leichter. Lichter. Du bleibst, auch wenn ich Dich stets übersehe, Dich gar verleugne, verhöhne, mißachte. Mich im weltlichen Getöse verliere, wieder und wieder. Und ich mich ganz und gar nicht als das verhalte, was ich im tiefsten Wesen bin: Ein Kind Deiner Liebe. Manchmal wünsche ich mir, dass Du zornig wirst und mir mein ganzes kleines Selbst um die Ohren und in Stücke haust. Dass Du ein Machtwort sprichst so laut, dass mir Hören und Sehen vergeht. Aber so bist Du nicht – Du bist ein zärtlich Wartender, mit offenem Herzen stehst Du still in der Ecke und wartest, dass ich DIch zum Tanze auffordere. Und wage ich es dann, ja dann!! Dann wirbelst Du mich herum und wirfst mich in die Luft und fängst mich wieder auf und drehst und drehst uns, auf das mir ganz schwindelig wird. Dieser Tanz der Liebe ist größte Wonne und unendliches Glück und einziger Lebenssinn. Und trotzdem … werde ich Dich wieder stehen lassen wie eine Mauerblume am Wegesrand, aus den Augen verlieren, Dich meiden, übersehen. Und doch bitte ich Dich, klopf wieder an meine Tür, ach nein, tritt sie ein, reiss gleich das ganze Haus nieder und meine vermeintliche so wichtige kleine Welt, auf das ich nackt und bloß und verloren und ohne alles schutzlos vor Dir stehe und endlich stammele: Ich liebe Dich. Krishna, ich liebe Dich. Aber so bist Du nicht. Du wirst weiter still warten im Verborgenen und hoffen, dass auch der letzte Deiner verirrten Pilger Dich zum Tanze fordert. So auch ich. (ein Gebet von einem engen Freund von mir)